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„Mit Hunden gewaltfrei kommunizieren“ von Judith Böhnke

Buchbesprechung, von Sylvia Häusler, veröffentlicht in der "Empathischen Zeit", Nr.4/2016


Erste Annäherung: haptisch, optisch & olfaktorisch

Es zur Hand nehmend, erlebe ich es als nostalgisch schönes Buch: mit genüsslich bunten Hochglanz-Bildern zwischendrin (Hunde-Portraits, gemeinsam mit Artgenossen, Menschen, Stimmungen und Szenen), genähten Seiten, duftendem, wohlgriffigen Papier.

Zum Thema Umgang mit Hunden

ziehe ich eine imaginäre Linie meines Wissenstandes zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Dazu füge ich meinen Entschluss: Ich will mir einen Hund „zulegen“ – und hab natürlich viele Fragen zum richtigen Umgang mit Hunden. Wird mir das Buch hier weiter helfen?

Meine im-Buch-Reise

Judith Böhnke ist eine Autorin, randvoll mit praktischer Erfahrung: Sowohl aus der Perspektive einer Hunde-Liebhaberin, die selbst Englische Cockerspaniels züchtet, als auch als Ethologin, die ihre Beobachtungen auch wissenschaftlich untermauert, sowie als Tierverhaltensberaterin, die Mensch-Tier-Paare bei Problemen berät. Dazu kommt ihr profundes Verständnis der Gewaltfreien Kommunikation (GFK), das z. B. dort tragend wird, wo sie ihre Einfühlung in ihr hundliches Gegenüber humorvoll als (dessen!) inneren Monolog imaginiert und ich als Leserin ihren Gedankenbildern fröhlich folge - denn: „Hunde denken nicht in Worten, sondern in Bildern“.

Wie erzieht frau / man Hunde?

Wenn sie auf die Erziehungsmethoden an Hunden zu sprechen kommt, zeigt sie auf, wieso viele der Strafen, die Menschen – oft impulsiv – gegen Hunde einsetzen, diesen völlig willkürlich & sinnfrei erscheinen müssen. Dem gegenüber wirbt sie für etwas, das teilweise Neuland für mich war: Die Weltsicht des Hundes in die eigenen Wünsche & Ziele einzubauen – und mit ihm zu kooperieren.

Wer keinen „gelernt hilflosen“ Hund an seiner Seite möchte, der im Grunde all seine Autonomie & Würde eingebüßt hat, kann so auch lernen, sich für das Wohlergehen beider Seiten zu engagieren.

Die GFK als Weg dort hin

Anhand der „4 Schritte“ der GFK zeigt sie, mittels Beispielen aus ihrer Beratungspraxis, dass beinahe immer, wenn sich ein Hund aus der Sicht seiner BesitzerIn „fehlverhält“, ein kommunikatives Missverständnis zwischen Mensch und Hund vorliegt, das sich ausräumen oder mit etwas Geduld und Sorgfalt wieder „ausbügeln“ lässt. Bereits die Deutung eines beobachteten Verhaltens kann hier stark „danebenliegen“, wie ihr Beispiel mit dem „Blickkontakt“ zeigt, der unter Menschen zum Aufnehmen und Halten von Verbindung zentral ist, während Hunde diesen untereinander meist „höflich vermeiden“ - und stattdessen andere Sinneskanäle frequentieren.

O-Ton Judith & Resümee

Viele Menschen messen ihren Hund an Idealen - oder anderen Hunden und geraten so rasch in Frustration & Ungeduld ihm gegenüber. Dazu meint Judith:

„Wenn wir mit ihm nach den Prinzipien der GFK kommunizieren, ihm Wertschätzung entgegenbringen und Wertschätzung feiern, sehen wir ihn (vielleicht) in einem anderen, „glanzvolleren“ Licht, ohne ihn jedoch zu idealisieren. Es gelingt uns, unseren Hund dort abzuholen, wo er steht. Und vielleicht sehen wir unseren Hund dann so, wie er uns sieht. So wie wir wirklich sind.“

Und wir?

Ein wenig mehr durch Hundeaugen schauend, hoffe ich, dass wir BEIDE, mein baldiger Hund und ich, der bedingungslosen Liebe näher kommen werden! Danke, Judith Böhnke! Deine Hunde & du, ihr lasst uns den Weg erahnen! *muffmuffmuff* ;-)

PS: am 18. Dezember 2016 ist meine kleine Hündin ALINA über Animalhope Nitra bei mir eingezogen <3

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